Einblick in die Vielfalt von Kirche

Ordination: Kolja Koeniger wurde in den Dienst der öffentlichen Verkündigung berufen

Gestalteten zusammen den Festgottesdienst zur Ordination: Pfarrer Peter Gräwe, Superintendent Rüdiger Höcker, Pfarrer Kolja Koeniger und Pfarrer Andreas Chaikowski

Gestalteten zusammen den Festgottesdienst zur Ordination: Pfarrer Peter Gräwe, Superintendent Rüdiger Höcker, Pfarrer Kolja Koeniger und Pfarrer Andreas Chaikowski

GELSENKIRCHEN – Am Sonntag, 16. August, ist Kolja Koeniger in den Dienst der öffentlichen Verkündigung des Evangeliums berufen worden. „Einer der schönsten Berufe, den es auf dieser Erde gibt – ich berufe Sie gern in diesen Dienst“, sagte Superintendent Rüdiger Höcker während des festlichen Gottesdienstes in der Gelsenkirchener Altstadtkirche über das Pfarramt. Im Anschluss wurde die Ordination mit Gemeindegliedern, Pfarrerinnen und Pfarrern, Freunden, Verwandten sowie Studienkollegen mit einem Empfang im Gemeindesaal gefeiert.

Der 34-jährige Kolja Koeniger trat im Oktober 2014 in der Emmaus-Kirchengemeinde Gelsenkirchen seinen Probedienst als Pfarrer an. Den Castrop-Rauxeler verschlug es durch sein Studium nach Gießen, Greifswald, England und Tübingen, ehe er im Zuge seines Vikariats in seine „alte Heimat“ Ruhrgebiet zurückkehren konnte: Als Vikar verbrachte er zweieinhalb Jahre in Dortmund-Brechten, bevor er seinen Probedienst in Gelsenkirchen antrat. Ein faszinierender Kontrast, berichtete Koeniger: „Von Brechten, einem überschaubaren Stadtteil mit dörflicher Struktur und weitestgehend funktionierender Volkskirchlichkeit, hin nach Gelsenkirchen, zu einer Gemeinde mit rund 15.000 Gemeindegliedern und einem großen Pfarrteam“. Neu waren an diesem Standort die Herausforderungen, die eine städtisch geprägte Kirchenarbeit ausmachen: „Starker Traditionsabbruch, Leben in Anonymität und drängende soziale Fragen. Dieser Kontrast bietet einen faszinierenden Einblick in die Vielfalt von Kirche in Westfalen.“

Zu den gesammelten Erfahrungen, von denen er enorm profitiere, zählt er beispielsweise den umfassenden Fusionsprozess der Emmaus-Kirchengemeinde: Darunter fallen das Gebäudekonzept, das Bürocoaching, der große Bevollmächtigten-Ausschuss, die Pfarrteamberatung, aber auch die Sorgen und Fragen der Gemeindeglieder. „Ich habe daraus viel gelernt und bin den Kolleginnen und Kollegen dankbar für ihre Transparenz und Zusammenarbeit. Durch den Einsatz an allen vier Predigtstätten Schalke, Feldmark, Rotthausen und Altstadt habe ich einen guten Überblick über die Gesamtgemeinde erhalten“, resümierte Koeniger. Obwohl dieses „Springen“ einen vertieften Kontakt zu einzelnen Gemeindebezirken erschwere, habe er den Kontakt zu den vielen Menschen an den verschiedenen Standorten während der Gottesdienste, der Konfirmandenarbeit, der Arbeit mit Kindern, in der Frauenhilfe sowie in den Ausschüssen sehr genossen.

Nach der Ordination geht es für Koeniger ab dem 1. Oktober für eine zeitlich befristete Pfarrstelle in Greifswald weiter. „Darauf freue ich mich sehr. Ich habe die Stadt in Studienzeiten sehr schätzen gelernt, habe dort meine Frau kennengelernt und freue mich auf die Erfahrungen in ‚Fern-Ost‘. Anschließend werden meine Frau und ich nach Westfalen zurückkehren. Auch wenn das noch ziemlich weit vorausliegt, freue ich mich jetzt schon darauf, in meine ‚alte Heimat‘ zurückzukehren!“ Dafür wurde Koeniger von seinen Kolleginnen und Kollegen bestens ausgestattet: Unter den Abschiedsgeschenken durfte ein weiß-blauer Schal natürlich nicht fehlen.