Wertschätzung als Herausforderung

Tagung der Evangelischen Kliniken zum Internationalen Tag der Pflege

Superintendent Heiner Montanus eröffnete die Tagung zum Internationalen Tag der Pflege. PHOTOS: CORNELIA FISCHER

Einblicke in die Arbeitswelt gab es bei den Führungen durch die Operationssäle.

GELSENKIRCHEN – "Wertschätzung in der Pflege" das war die Überschrift beim Internationalen Tag der Pflege an den Evangelischen Kliniken Gelsenkirchen (EVK) am 12. Mai. Pflegedirektor Ulrich Deutsch begrüßte gut 80 Besucherinnen und Besucher aus den unterschiedlichen Bereichen des Gesundheitswesens. Er erinnerte daran, "dass die pflegerische Leistung zunehmend erlösrelevant wird und die Arbeit der professionell beruflich Pflegenden ein wichtiger Faktor zur wirtschaftlichen Stabilität der Einrichtungen ist."

Eröffnet wurde das Vortrags- und Veranstaltungsprogramm durch den Schirmherrn Heiner Montanus, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Gelsenkirchen und Wattenscheid. Er nannte drei Indikatoren für die Wertschätzung der Pflegenden: „Geld, Zeit und gute Worte – an denen nicht zu sparen, das ist die Herausforderung, denen sich ein kirchlich-diakonischer Arbeitgeber stellen muss.“ Frank Baranowski, Oberbürgermeister der Stadt Gelsenkirchen, bedankte sich ausdrücklich für diese Veranstaltung, die ganz der Berufsgruppe der Pflegenden gewidmet war. Aus eigener Erfahrung berichtete er, dass es die Pflegenden sind, die bei einer Einlieferung zuerst beim Patienten sind und helfen. Und so schloss er seine Rede dann auch mit der Feststellung, dass "die Gesellschaft den Pflegenden deutlich mehr Anerkennung und Respekt schuldig ist.“

Den ersten Teil beendete Ernst Udo Metz, Diakoniepfarrer und Theologischer Vorstand des Diakoniewerk Gelsenkirchen und Wattenscheid e.V., mit der Eröffnung der Ausstellung "Projekt Wertschätzung". In einem zweijährigen Prozess haben sich Vertreterinnen und Vertreter der Pflegedienstleitung und der Seelsorge mit Pflegenden zu Workshops und Rollenspielen getroffen und sich mit den Facetten des Themas auseinandergesetzt. Ein Ergebnis ist die Ausstellung von sieben Statements zur "Wertschätzung in der Pflege".

Frisch gestärkt durch Currywurst und andere Köstlichkeiten startete der zweite Teil: In Vorträgen wurde die Wertschätzung gegenüber psychisch erkrankten Menschen aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet – aus Sicht der Angehörigen, eines Betroffenen, der Sozialarbeiter und einer Pflegekraft. Ganz praktisch war das Programm im Workshop zur Resilienz, in dem der Frage nachgegangen wurde, wie sich eine Pflegekraft besser gegen hohe Belastungen im beruflichen Alltag wappnen kann. Einen Einblick in die Arbeitswelt der OP-Abteilung konnten die Besucher im Rahmen der OP-Führungen erlangen.