Von Teampfarramt beeindruckt

Kirchengemeinde Buer verabschiedete Vikarin Katharina Hiller

Pfarrerin Karla Wessel (links) mit ihrer Vikarin Katharina Hiller. FOTO: CORNELIA FISCHER

 

GELSENKIRCHEN – Im Gottesdienst am 29. Oktober hat sich die Kirchengemeinde Buer im von ihrer Vikarin Katharina Hiller verabschiedet. Die 29-Jährige hielt den Gottesdienst zusammen mit ihrer Mentorin Pfarrerin Karla Wessel. „Wir erfahren unsere Welt als eine vorläufige“, sagte Hiller in ihrer Predigt über einen Abschnitt aus dem ersten Korintherbrief. „Gottes Welt steht im Widerspruch zu unserer Welt, aber wir dürfen um Gottes Wirklichkeit beten und davon träumen; das macht uns stark zum Handeln in unserer Wirklichkeit“, sprach sie der Gemeinde zu.

Zwei Jahre war Hiller als Vikarin in Buer aktiv. Nach dem Ersten Theologischen Examen musste sie ein so genanntes Assessment-Center durchlaufen. „Hier testen ein Superintendent, Pfarrerinnen und Pfarrer sowie eine Supervisorin die Kommunikationsfähigkeit der Kandidaten“, erläuterte Hiller diese Hürde auf dem Weg in die praktische Ausbildung. Die westfälische Landeskirche übernimmt nach Auswertung des Assessment-Verfahrens jeweils die Hälfte der Theologinnen und Theologen – unabhängig davon, wie viele das Examen bestanden haben.

Katharina Hiller gehörte zu den glücklichen 50 Prozent, die sich eine Vikarsstelle suchen konnten. „Ich wollte nach Gelsenkirchen, weil ich mich für das Leben im Ruhrgebiet interessierte“, erzählte Hiller, die mit sechs Jahren von ihrem Geburtsort Zerbst in Sachsen-Anhalt ins ostwestfälische Minden kam und dort aufwuchs. Im Rückblick ist sie froh, in der Kirchengemeinde Buer gelandet zu sein. „Es war für mich hochinteressant ein Teampfarramt kennen zu lernen, wie es in Buer praktiziert wird“, sagte sie. „Mir wurden die Augen geöffnet, dass es möglich ist, mit dem Willen zur Zusammenarbeit Gemeindearbeit gemeinsam zu gestalten.“ In Buer beschränken sich die Aufgaben der Pfarrerinnen und Pfarrer nicht auf einen Bezirk. Stattdessen haben sie bestimmte Schwerpunkte wie Konfirmanden- und Jugendarbeit oder Seniorenarbeit. „Im gemeinsamen Dienstgespräch war Raum für Reflexion und Kreativität“, so Hiller.

Mitte November beginnt für die junge Theologin der Mutterschutz; sie erwartet Ende Dezember ihr erstes Kind. „Das passt gut, weil wir nach dem Vikariat bis zu einem Jahr auf die Übernahme in den Probedienst warten müssen“, sagte sie. AR