Unbedingt erwünscht und angenommen

Impulse für Gemeinde und Kindergarten zum Thema „Familie und Religion“

 

 

 

Professor Dr. Michael Domsgen führte mit einem Referat in das Fortbildungsthema „Familie und Religion – Impulse für die Arbeit in Gemeinde und Kindergarten“ ein. FOTO: CORNELIA FISCHER

GELSENKIRCHEN – Verschiedene Untersuchungen in den letzten Jahren haben ergeben, dass die religiöse Erziehung in den Familien eine immer kleinere Rolle spielt. Wie sich diese Erkenntnis auf die pädagogische Arbeit in den Evangelischen Kindergärten auswirkt, damit haben sich am 24. Februar Erzieherinnen, Elternvertreter und andere Interessierte beschäftigt. Die Fachtagung stand unter dem Thema „Familie und Religion – Impulse für die Arbeit in Gemeinde und Kindergarten“. Mehr als 200 Teilnehmende konnte Ilse Balbach-Westphal, Kindergarten-Fachberaterin des Kirchenkreises Gelsenkirchen und Wattenscheid, im Erler Gemeindehaus an der Dreifaltigkeitskirche begrüßen. „Die große Beteiligung zeigt, wie das Thema unter den Nägeln brennt“, sagte sie.

Nach einem Gottesdienst in der Dreifaltigkeitskirche gab der Wittenberger Professor Dr. Michael Domsgen mit einem Referat Impulse für die anschließenden Arbeitsgruppen. „Religiöse Erziehung beschränkt sich nicht nur auf die Weitergabe von Glaubensinhalten“, sagte er. „Vielmehr wird eine vom christlichen Glauben geprägte Grundhaltung gelernt, die maßgeblich auf der menschlichen Grunderfahrung basiert, unbedingt erwünscht und angenommen zu sein.“ Um Familien bei der religiösen Erziehung zu unterstützen, sei entscheidend, dass Eltern gelebten christlichen Glauben als hilfreich für die Gestaltung des Alltags erlebten. „Das geschieht zum Beispiel, wenn Eltern erfahren, dass ihre Kinder die Erlebnisse eines Tages mit Hilfe eines Abendgebets verarbeiten können“, sagte Domsgen.

Nach dem Mittagessen trafen sich die Seminarteilnehmer in Arbeitsgruppen, um verschiedene Aspekte religiöser Erziehung in Familie, Kindergarten und Gemeinde zu vertiefen. Dabei ging es um Möglichkeiten der Glaubensvermittlung in religiöser Sprachlosigkeit, um interreligiöse Erziehung oder um die Rolle der Väter in der religiösen Erziehung. Zum Abschluss der Veranstaltung dankte Superintendent Rüdiger Höcker Kindergartenfachberaterin Ilse Balbach-Westphal für die gute Vorbereitung der Fortbildung und den Teilnehmenden für ihre engagierte Mitarbeit. AR