Spitzendeckchen symbolisierten Verbundenheit

Evangelische und katholische Frauen feierten gemeinsam den Weltgebetstag

Frauen bereicherten den Weltgebetstagsgottesdienst in der Kirche St. Mariä Himmelfahrt in Buer mit einem liturgischen Tanz. Die Spitzendeckchen symbolisierten die Verbundenheit mit den Frauen in Paraguay. FOTO: CORNELIA FISCHER

GELSENKIRCHEN UND WATTENSCHEID – Wie in jedem Jahr haben auch an diesem ersten Freitag im März Frauen in Gelsenkirchen und Wattenscheid zusammen mit Frauen in über 170 Ländern der Erde einen Gottesdienst mit den gleichen Gebeten, Liedern und Bibeltexten gefeiert. Der Weltgebetstag stand in diesem Jahr unter dem Titel „Unter Gottes Zelt vereint“; die Gottesdienstordnung kam aus Paraguay.

Die Republik Paraguay ist ein Binnenland im Herzen Lateinamerikas. Zu Paraguays größten Schätzen gehört neben der multiethnischen, sehr jungen Bevölkerung und Werten wie Solidarität und Familiensinn die reiche und vielfältige, aber bedrohte Natur. Ein Großteil der 17 indigenen Völker lebt unter schwierigsten Bedingungen. Täglich wandern Paraguayerinnen auf der Suche nach Arbeit in Nachbarländer, die USA oder nach Spanien aus. 40 Prozent der Bevölkerung Paraguays lebt unterhalb der Armutsgrenze; etwa eine Millionen Menschen müssen von weniger als zwei Euro pro Tag überleben.

Ein typisches paraguayisches Kunsthandwerk ist eine wertvolle, feine Spitze, Nanduti genannt. Dass ein einziger Faden sich zu einem kunstvollen Deckchen knüpfen lässt, deuteten die Weltgebetstagsfrauen so, dass alle Menschen durch Gottes Band der Liebe miteinander verbunden sind. In Buer nahm Pfarrerin Katrin Göckenjan diese Deutung auf: „Von den Frauen aus Paraguay lassen wir uns daran erinnern, wie sehr es auf die Gemeinschaft, den Zusammenhalt und die gegenseitige Stärkung ankommt“, sagte sie in ihrer Predigt. Frauen aus dem Bueraner Vorbereitungskreis hatten in Deutschland gefertigte Spitzendeckchen mit in den Gottesdienst gebracht und ausgestellt, um die Verbundenheit mit den Frauen in Paraguay darzustellen. AR