GELSENKIRCHEN – Am 20. Juni fand in Buer die Auftaktveranstaltung für das neue Gender-Referat im Kirchenkreis statt. Pfarrerin Antje Röckemann, die bisherige Frauenreferentin, übernimmt das neue Referat. Sie hatte gleich drei Fachleute eingeladen, um die Frage zu klären, was der englische Fachbegriff Gender mit der kirchlichen Wirklichkeit zu tun habe.

Im ersten Teil des Abends gelang es Pfarrer Dieter Rothard von der Landesmännerarbeit und Pfarrerin Dr. Britta Jüngst aus dem landeskirchlichen Frauenreferat, Geschlechtergerechtigkeit in Wort und Tat ganz lebendig und anschaulich werden zu lassen. Das taten sie mit Humor: Ganz im Sinne des Themas wechselten sie sich im Vortrag ab, für die Begrüßung sogar streng Wort für Wort. In ihrer Einführung erläuterten sie, dass der englische Fachbegriff Gender darauf hinweist, dass Geschlechterrollen und Geschlechteridentitäten von Frauen und Männern sozial und kulturell erzeugt sind. Und zum Ende griffen sie auch gerne in das Klischee und schenkten Pfarrerin Antje Röckemann zur Einführung Blumen: Männertreu und Mädchenauge.

„Doing Gender“ hieß das Thema des Abends: Wie und welche Geschlechterrollen gemacht werden – das spielte, lachte, tanzte im zweiten Teil Gisela Kiebig-Stelz. Sie schaute zunächst ins Publikum und versuchte herauszufinden, wer denn hier ein Mann oder eine Frau sein könnte. Denn auch, wenn ein Mann Anzug trägt und eben wie ein Mann aussieht, ob er wirklich einer ist - „weiß man’s?“ Die neuen Theorien über Gender jedenfalls können da vielfach für Verwirrung sorgen. Die Clownin, die im wirklichen Leben Theologin ist, amüsierte das Publikum mit den Klischees von den Spiraltänzen der Frauen, dem Baumarkt-Einkauf der Männer und weiteren Stereotypen.

Im Publikum waren auch die Frauen und Männer des neu gewählten Synodalen Gender-Ausschusses. Ihre Aufgabe ist es, zukünftig genauer hinzuschauen, wo in unserem Kirchenkreis Frauen und wo Männer tätig sind und wie die Aufgaben zwischen den Geschlechtern verteilt sind. röck