Reibungsloser Übergang für Gahlen

Erika Suchowierz wurde nach über 34 Jahren aus der Arbeit für die Kirche verabschiedet

Einen Monat gemeinsam für Gahlen: Iris Nimke (links) übernimmt die Arbeit von Erika Suchowierz. FOTO: CORNELIA FISCHER

Einen Monat gemeinsam für Gahlen: Iris Nimke (links) übernimmt die Arbeit von Erika Suchowierz. FOTO: CORNELIA FISCHER

GELSENKIRCHEN – „Schade, dass Sie gehen müssen. / Oh, wir werden Sie vermissen.“ – Wer hätte gedacht, dass sich dieser Text ganz prima nach der Melodie von „Laudato si“ singen lässt, wenn vor jede Zeile ein herzliches „Frau Suchowierz“ gesetzt wird? Die Mitarbeitenden der Jugendfreizeitstätte Gahlen und hauptamtliche Jugendleiter aus den Kirchengemeinden brachten dieses Ständchen am 14. Oktober, als Erika Suchowierz mit einem kleinen Festakt in den passiven Teil der Altersteilzeit entlassen wurde.

Es war gedrängt voll im Sitzungssaal des Kreiskirchenamtes, denn es gab so viele, die sich von ihr verabschieden wollten. Sie kamen nicht nur aus der Jugendarbeit, sondern auch aus der Erwachsenenbildung, besonders der Frauenhilfe. Denn Suchowierz verbindet eine lange Geschichte mit dem Kirchenkreis. Nachdem sie zehn Jahr lang in der Ökumenischen Werkstatt der Vereinigten Evangelischen Mission in Wuppertal gearbeitet hatte, wurde sie 1987 von Karla Böhm abgeworben für die Leitung von Haus Windrath, dem Bildungs- und Begegnungszentrum des Kirchenkreises in Velbert. Als der Kirchenkreis sich von diesem Haus trennen musste, übernahm sie 2000 die Küchenleitung in der Jugendfreizeitstätte Gahlen.

Ich weiß, was wir Ihnen als Kreissynode zugemutet haben“, sagte Superintendent Rüdiger Höcker im Blick darauf, dass auch die Zukunft der Jugendfreizeitstätte Gahlen einige Zeit lang ungewiss war, bis die Synode 2009 beschloss, 250.000 Euro zu investieren, um Gahlen zukunfstfähig zu machen. Helmut Mohr, der früher als Geschäftsführer der weitläufigen Anlage in Schermbeck fungierte, erinnerte daran, dass schon die Schließung von Haus Windrath für Suchowierz nicht leicht war. „Das hat Ihnen sehr weh getan.“ Dennoch habe die heute 61-Jährige den Neuanfang in Gahlen gewagt, habe mitgedacht und mitüberlegt, wie es in Gahlen weiter gehen könne, und sich bereit erklärt, bis zum nächsten Jahr im Projektausschuss mitzuarbeiten, der die Freizeitstätte auf eine finanziell solide Basis stellen will.

„Man sieht es Ihnen schon an, dass der Druck weg ist“, meinte Mohr. Und wie stark sich Erika Suchowierz mit ihrer Arbeit identifizierte, wurde deutlich, als sie in ihrer Danksagung den Grund für ihre Erleichterung nannte. „Es ist eine große Last von mir gefallen, als Frau Nimke als meine Nachfolgerin feststand.“ Iris Nimke hat bereits am 1. Oktober in Gahlen angefangen und einen Monat lang an der Seite von Erika Suchowierz gearbeitet, um einen reibungslosen Übergang in der Betreuung des Hauses zu gewährleisten. Suchowierz‘ besonderer Dank galt den Mitarbeitenden in Gahlen. „Als ich dort anfing, haben Sie mich voll unterstützt und es mir leicht gemacht.“ Auch ihr dringendster Wunsch zum Abschied galt ihrer bisherigen Wirkungsstätte: An ihr Team richtete sie die Bitte, „dass Sie Gahlen treu bleiben und Frau Nimke genauso annehmen wie mich.“