Mitmach-Aktionen und Nostalgie-Café

Am Tag des Offenen Denkmals war „Die gute alte Zeit“ Thema in der Bismarcker Christuskirche

In der Rolle von Baumeister Friederich Friese führte Benjamin Bork die Besucher durch „seine“ Kirche. FOTO: CORNELIA FISCHER

In der Rolle von Baumeister Friederich Friese führte Benjamin Bork die Besucher durch „seine“ Kirche. FOTO: CORNELIA FISCHER

GELSENKIRCHEN – Zum Tag des offenen Denkmals am 11. September hatte sich die Apostel-Kirchengemeinde Gelsenkirchen in der Bismarcker Christuskirche viel Mühe gemacht. Ein stilecht ausgestattetes Café und historisch gekleidete Akteure entführten in die Zeit der Jahrhundertwende, als die Christuskirche noch nagelneu und „Bismarck in Westfalen“ ein blühendes Industriedorf war. Zudem gab es zeitgenössische Kostüme zum Anprobieren. Auf Wunsch wurden Nostalgiefotos gemacht. „Das ist gut angekommen und die Besucher haben sich dabei prächtig amüsiert“, berichtete Pfarrer Dieter Eilert.

Ein weiterer Höhepunkt waren die Kirchenführungen: Benjamin Bork, Historiker und Schriftführer des Fördervereins Christuskirche, trat in der Rolle von Baumeister Friederich Friese (1856–1927) auf, zeigte „seine“ Kirche bis hinauf in den Turm und erzählte spannende und amüsante Details. Sogar Dr. Jens Murken, der Leiter des Archivs der Evangelischen Kirche von Westfalen, war aus Bielefeld nach Bismarck gekommen, um die Kirche mit ihren prächtigen Wandmalereien von Rudolf Schäfer in Augenschein zu nehmen.

Außerdem wurde eine Ausstellung zur Geschichte der Christuskirche eröffnet. Sie entstand in Zusammenarbeit mit Schülern der Evangelischen Gesamtschule Gelsenkirchen-Bismarck (EGG) und zeigt Fundstücke aus dem Archiv der Gemeinde. Sie ist bis zum 11. November jeden Sonntag nach den Gottesdiensten (11.15-12.15 Uhr) sowie nach Vereinbarung geöffnet. Die Christuskirche wurde am 31. Oktober 1901 eingeweiht und feiert deshalb in diesem Jahr ihr 110-jähriges Bestehen. Vor fünf Jahren wurde der Förderverein der Gemeinde ins Leben gerufen. Er konnte am Denkmalstag zwei neue Mitglieder gewinnen.

Mitmach-Aktionen wie das Marmorieren von Kerzen sowie für die Kinder ein Malwettbewerb und ein Quiz rundeten das Programm unter dem Motto: „Bismarck 1901 – die gute alte Zeit“ ab.

Auch die Pauluskirche in Bulmke und die Bleckkirche waren am Denkmalstag geöffnet. Unter dem Motto „100 Jahre und kein bisschen leise“ bot die Pauluskirche eine Zeitreise an. Die Kirchengemeinde feierte zugleich ihren 8. Ökumenischen Kirchentag zusammen mit der katholischen Gemeinde „Heilige Familie“.

Die Bleckkirche, direkt gegenüber dem Haupteingang zur Zoom-Erlebniswelt, ist die älteste Kirche Gelsenkirchens. Sie wurde 1735 erbaut und beherbergt als besonderes kunsthistorisches Kleinod einen Renaissancealtar aus dem Jahre 1574, der ein so genanntes 'Westfälisches Abendmahl' zeigt. Seit 1996 gibt es hier ein Kulturprogramm. Am Denkmalstag gab es Kirchenführungen mit Pfarrer Thomas Schöps und die Finissage der Ausstellung„Erkenntnis & Illusion“ mit Malereien von Felix Zdziuch.