Kirche mit Internet-Anschluss

Während das Bürgerzentrum entsteht, rücken die Menschen in Hassel zusammen

Recht luftig präsentiert sich das Bonni derzeit. Gudrun Leh, Uli Kaminski und Peter Smock (von links) haben die Kinder-, Jugend- und Kulturarbeit in die Lukas-Kirche verlegt.

Recht luftig präsentiert sich das Bonni derzeit. Gudrun Leh, Uli Kaminski und Peter Smock (von links) haben die Kinder-, Jugend- und Kulturarbeit in die Lukas-Kirche verlegt.

Mit mobilen Wänden lässt sich in der Kirche (erbaut 1961) erstaunlich viel arrangieren.

Mit mobilen Wänden lässt sich in der Kirche (erbaut 1961) erstaunlich viel arrangieren.

Das Leitungsteam hat sich im provisorischen Büro eingerichtet. Rechts davon hat das Internet-Café seine Nische gefunden. PHOTOS: CORNELIA FISCHER

Das Leitungsteam hat sich im provisorischen Büro eingerichtet. Rechts davon hat das Internet-Café seine Nische gefunden. PHOTOS: CORNELIA FISCHER

GELSENKIRCHEN – In der Evangelischen Lukas-Kirchengemeinde Buer-Hassel ist jetzt Flexibilität gefragt und Improvisationstalent. Denn vom Freizeitheim ebenso wie vom Bonni stehen derzeit nur noch die Außenmauern und die tragenden Wände. „Die Veranstaltungen aus dem Freizeitheim finden schwerpunktmäßig im Seniorenzentrum an der Oberfeldinger Straße statt“, berichtete Wolfang Rossmann, Vorsitzender des Presbyteriums. Als ‚Freizeitheim’ wird in der Lukas-Gemeinde das Haus geführt, das anderswo als Gemeindehaus bezeichnet wird.

Den kürzeren Weg haben die Kinder und Jugendlichen des Dietrich-Bonhoeffer-Hauses. Sie treffen sich nebenan in der Lukas-Kirche. „Es kann zwar nicht alles wie gewohnt stattfinden“, so Uli Kaminski, einer der drei Hauptamtlichen im Kinder-, Jugend- und Kulturzentrum. „Breakdance zum Beispiel geht nicht gleichzeitig mit einer Gruppe, die Ruhe braucht.“ Doch mit dem Einsatz mobiler Stellwände werden im Kirchraum bis zu drei Aktivitäten parallel möglich. „Es ist manchmal eine wilde Mischung“, meinte Kaminski. Damit auch das Internet-Café weiterhin stattfinden kann, dürfte die Lukas-Kirche derzeit eine der wenigen Kirchen sein, die an das weltweite Netz angeschlossen ist.

Ende 2015 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Auf dem Gelände der Lukas-Kirchengemeinde entsteht ein Bürgerzentrum, getragen von der Bürgerstiftung „Leben in Hassel“. Die Evangelische Kirchengemeinde hat sowohl ihr Freizeitheim als auch das Bonni in die Stiftung eingebracht. Kaminski ist zuversichtlich, dass der Bauplan eingehalten werden kann. „Die geben unheimlich Gas hier“, hat er festgestellt. Schon werden die ersten neuen Wände eingezogen, nehmen die Begegnungs- und Bildungs-Räume für alle Bürgerinnen und Bürger in Hassel allmählich Gestalt an.

Beim Entkernen der Gebäude haben Hasselerinnen und Hasseler selbst Hand angelegt. Denn zur Finanzierung des ehrgeizigen Projektes gehört auch die „Muskelhypothek“ der Bürgerstiftung. Kaminski ist mit der Resonanz zufrieden: „Anfangs waren es vor allem Erwachsene, ehemalige Bergleute. Später kamen auch Kinder und Jugendliche dazu. Über mehrere Wochen haben wir für die ehrenamtlichen Bauleute samstags ein Mittagessen angeboten. Das waren gute Gemeinschaftserlebnisse.“ Jetzt sind erst einmal die Spezialfirmen mit ihren Geräten im Einsatz. „Doch wenn etwa das Anstreichen ansteht, laden wir wieder zur Mitarbeit ein.“