Junge Familien im Johanneshof

Glocken erinnern an die Johanneskirche

Michael Blätgen, der als Gemeindepfarrer den “ökumenischen Umbau” maßgeblich mitgestaltet hat, ließ die Glocke “Glauben” zum letzten Mal ertönen. Neben ihm Pfarrer Eckehard Biermann mit Erwin Mosel, dem Vorsitzenden des Presbyteriums, und Pfarrer Martin Lohof von der katholischen Schwestergemeinde. FOTO: CORNELIA FISCHER

 

Mit drei Hammerschlägen riefen die Glocken der Johannes-Kirche ein letztes Mal Menschen zum Gebet. In einer ökumenischen Andacht wurden die Glocken "Glaube", "Liebe" und "Hoffnung" an ihrem neuen Platz in der Siedlung "Johanneshof" aufgestellt und zugleich der Segen Gottes für die Bewohner des "Johanneshof" erbeten.

Damit ist die Zeit einer evangelischen Kirche in der Resser Mark endgültig zu Ende. Im Jahr 2002 hatten die evangelischen und katholischen Christen in der Resser Mark sich darüber verständigt, die St. Ida Kirche als gemeinsames Gotteshaus für die Menschen in der Resser Mark zu erhalten. Als Pfingsten 2003 das "Ökumenische Zentrum St. Ida" eingeweiht wurde, war dann auch der Weg für die Neugestaltung des Geländes frei. Dafür musste die Kirche abgerissen und der Turm gesprengt werden. - Gemeinsam mit dem Bauunternehmen Potthoff aus Hamm errichtete die Evangelische Kirchengemeinde Resser Mark auf den Mauern der Johannes-Kirche, des Kindergartens und des Gemeindehauses 32 kleine Reihenhäuser. Um die ganze Maßnahme finanzieren zu können, waren Mittel des Landes Nordrhein-Westfalen nötig. Dadurch ist festgelegt, dass die Häuser nur an Familien mit kleineren Einkommen vermietet werden können.

In Anwesenheit von Landesminister Oliver Wittke und Oberbürgermeister Frank Baranowski wurden am 1. Juni die Häuser offiziell ihren neuen Bewohner übergeben. In seinem Grußwort hob OB Baranowski hervor, dass die Kirchengemeinde sich durch den Bau des "Johanneshof" aktiv an der Umgestaltung der Stadt Gelsenkirchen beteiligt: "In einer Zeit, wo die Menschen in Gelsenkirchen immer älter werden, ist es wichtig, guten Wohnraum für junge Familien zu schaffen." Dafür sei der "Johanneshof" vorbildlich in Gelsenkirchen. - Minister Wittke erinnerte an den Ursprung der Siedlung, die Aufgabe der Johannes-Kirche und der Gründung des Ökumenischen Zentrums. Damit habe die Gemeinde Mut bewiesen und ein eindeutiges Zeichen für die Ökumene gesetzt: "Bei mir klappt es mit der Ökumene seit 15 Jahren sehr gut. Meine Frau ist evangelisch und ich katholisch." Bei dem anschließenden "Dorffest" kamen sich die alten und neuen Bewohner der Resser Mark schnell näher. MB