„Hoch und tief“ – Piccoloflöte und Tuba

Emporenkonzert beeindruckte mit außergewöhnlichem Programm

Das Trio des Ensembles CRUSH bot zusammen mit Kreiskantor Andreas Fröhling ein außergewöhnliches Konzert mit dem kleinsten und größten Blasinstrument.

Das zahlreiche Publikum lauschte auch den Erläuterungen, die der Kreiskantor, links im Bild, zur Musik und den Komponist:innen gab.

Während das Trio CRUSH unten im Kirchraum musizierte, antwortete die Orgel, gespielt von Andreas Fröhling, von der Empore von oben.

Beim 149. Emporenkonzert trafen das kleinste und höchste sowie das größte und tiefste Blasinstrument eines Orchesters aufeinander. Das Ensemble CRUSH, mit Pia Marei Hauser, Flöte, Melvyn Poore, Tuba (als Gast) und Marin Petrov, Klavier, spielte gemeinsam mit Kreiskantor Andreas Fröhling, Orgel.

Damit wurde die Konzertreihe „Berührende Extreme“ des Ensembles CRUSH eröffnet. Das Trio wird weitere Konzerte in verschiedenen Kirchen im Ruhrgebiet und am Niederrhein veranstalten. Zum Auftakt in Gelsenkirchen kam zum Trio das Orgelspiel von Andreas Fröhling hinzu. 

Den Anfang machte Franz Liszts Évocation à la Chapelle Sixtine, Teil 1, gefolgt von einer Improvisation für Piccoloflöte und Tuba.

„Es war schon etwas Besonderes, vor allem die Übergänge von Liszt auf die moderne Improvisation und wieder zurück zu Liszt und dann der Bach nach dem Trio. Sehr beeindruckend“, resümierte eine Besucherin nach dem Konzert.

In der Nicolaikirche wurde quasi ein komponiertes Programm geboten, bei dem die ersten vier Stücke, von der Empore aus musiziert, einen Zusammenhang bildeten. Und auch die beiden letzten Stücke klangen wie „eine“ Komposition.

Dafür begab sich das Trio CRUSH nach unten in den Kirchraum, die musikalische Antwort kam dann oben von der Orgel. Und das Publikum wanderte teils mit den Musikern im Kirchraum hin und her.

Galina Ustwolskajas Komposition Nr. 1 „Dona nobis pacem“ für Piccoloflöte, Tuba und Klavier folgte.

„Für mich klang der Anfang des Stückes wie Chaos, wütend, erinnerte an Krieg, die tiefen Töne der Tuba gegen schrille Töne der Piccoloflöte, und dazu das Hämmern auf dem Klavier, und dann wurde es im Stück ruhig, melodischer, so, als ob jetzt Frieden einkehrt.“ Zeitgenössische Musik muss nicht unbedingt erklärt werden, das macht diese Aussage einer Zuhörerin recht deutlich.

Im Zentrum des Emporenkonzerts stand das einzigartige, fast bizarre Aufeinandertreffen von Piccoloflöte und Tuba, dem kleinsten und höchsten sowie dem größten und tiefsten Blasinstrument eines Orchesters. Diese beiden Extreme berührten sich, getragen vom Klavier im Trio „Dona nobis pacem“ von Galina Ustwolskaja, die mit einer ganz eigenen Klangsprache fasziniert. „Berührende Extreme“ wurden dem Publikum in der Nicolaikirche geboten, das Trio des Ensembles CRUSH hat sich der zeitgenössischen Musik und ihren Ausdrucksmöglichkeiten verschrieben.

Beendet wurde das Konzert mit Johann Sebastian Bachs Dona nobis pacem aus: h-Moll Messe BWV 232, gespielt an der Orgel von Andreas Fröhling.

Das Publikum bedankte sich für dieses außergewöhnliche Konzert mit reichlich Applaus. 

 

 

Text: Frauke Haardt-Radzik

Fotos: Cornelia Fischer