Hilfe ist gefragt

Jüdische Gemeinde braucht Unterstützung bei vielfältigen Aktivitäten

Die neue Synagoge bietet mehr als 450 Gemeindegliedern ein „schönes Zuhause“. FOTO: CORNELIA FISCHER

GELSENKIRCHEN – Gut zwei Jahre ist es her, dass die Jüdische Kultusgemeinde Gelsenkirchens den Neubau ihrer Synagoge in der Gelsenkirchener Altstadt hat in Dienst stellen können. Jetzt traf sich der „Förderverein Neue Synagoge“ zu seiner Jahreshauptversammlung, um Bericht zu geben über die vielfältigen Aktivitäten, die es auch jetzt noch zu unterstützen gilt. „Die Zeit der großen Würfe ist zwar vorüber, da die Gemeinde ein so schönes Zuhause hat.“ Mit diesen Worten begrüßte der Vorsitzende Elmar Alshut die erschienenen Personen und ergänzte: „Jetzt wollen wir mit dazu beitragen, dass die jüdische Gemeinde in ihren vielfältigen Aktivitäten weiter unterstützt wird.“ Rund 125 Personen umfasst der Mitgliederbestand des Fördervereins. Sie legten im vergangenen Jahr rund 7.700 Euro zusammen und überwiesen bisher insgesamt mehr als 18 000 Euro an die Jüdische Gemeinde. Unter anderem unterstützten sie den regelmäßigen Ausflug der Kinder, bedachten den Chor mit Zuwendungen und leisteten einen finanziellen Beitrag zur Anbringung der Gedenkwand für die während der Nazizeit verfolgten und ermordeten Gemeindeglieder. Darüber hinaus konnte die Reihe der Ausstellungstafeln vervollständigt werden, die Schulen oder Kirchengemeinden ausleihen können.

Auch für die Zukunft gibt es für den Förderverein noch manche Gelegenheit, bei denen seine Hilfe gefragt ist. So sollen die Räume der alten Synagoge an der Von-der-Recke-Straße umgebaut werden. Dabei bleibt der Betsaal erhalten, aber der dortige Gemeinderaum wird zu einem Ausstellungszentrum umgestaltet. Damit wird dann über die Räume des Dokumentationszentrums „Gelsenkirchen im Nationalsozialismus“ an der Cranger Straße hinaus durch eine ständige Präsentation an das jüdische Leben in Gelsenkirchen erinnert.

Außerdem sollen in Zusammenarbeit mit anderen Trägern auch für ältere jüdische Bürgerinnen und Bürger stationäre Pflegemöglichkeiten eingerichtet werden, in denen zum Beispiel eine koschere Küche sowie jüdische Gottesdienste möglich sind.

Durch das Anwachsen der Gelsenkirchener Synagogengemeinde – inzwischen gehören mehr als 450 Menschen dazu – wird auch eine Erweiterung des jüdischen Friedhofs in Ückendorf nötig sein.

In der Tat: Die Vorsitzende des Zentralrates der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, hatte Recht, als sie bei der Einweihung der Gelsenkirchener Synagoge vor gut zwei Jahren sagte: „Das Judentum ist in Gelsenkirchen wieder erlebbar.“ WE