Gut vorbereitet für die Schule

Michael Blätgen ist jetzt Pfarrer am Berufskolleg Königstraße

 

 

 

GELSENKIRCHEN – Mit einem Gottesdienst in der Bleckkirche ist Michael Blätgen Anfang Februar in die 16. Kreispfarrstelle des Kirchenkreises Gelsenkirchen und Wattenscheid eingeführt worden. „So eine Einführung als Pfarrer ist jetzt nicht mehr so aufregend wie damals, am Anfang meiner Berufstätigkeit“, sagte Blätgen im Vorfeld. Viel aufregender findet er da sein neues Arbeitsfeld, das Berufskolleg an der Königstraße. Hier unterrichtet er seit dem 1. August 2006 Evangelische Religionslehre – und fühlt sich pudelwohl dabei. „Es ist spannend, die Schülerinnen und Schüler kennen zu lernen und Einblicke in ihre Arbeitswelt zu bekommen. Außerdem gefällt mir das Klima an meiner Schule und das engagierte Kollegium.“

Nach 16 Jahren als Pfarrer in der Kirchengemeinde Resser Mark hat der 50-Jährige noch einmal einen ganz neuen Schritt gewagt – und staunt immer noch ein wenig über sich selbst. „Der Abschied aus der Gemeinde ist mir sehr schwer gefallen. Und trotzdem habe ich gut herein gefunden in das Berufskolleg und in das Unterrichten.“

Die Kirchengemeinde Resser Mark war 2006 zu klein geworden für eine volle Pfarrstelle. Es gab zwar die Möglichkeit, mit einem Teil des Stellenumfanges weiter als Gemeindepfarrer zu arbeiten und zusätzlich andere Aufgaben zu übernehmen, aber Michael Blätgen sieht sich nicht als ‚Mann für halbe Sachen’. „Ich tanze nicht gern auf mehreren Hochzeiten“, sagt er von sich. Deshalb sah er sich nach anderen Arbeitsfeldern um und entschied sich schließlich für den Dienst am Berufskolleg. „Da bin ich voll gefordert und das gefällt mir auch so.“

Synodalassessor Dieter Heisig leitete die Amtseinführung im Gottesdienst. Er ermutigte Blätgen auf seinem neuen Weg: „Als Gemeindepfarrer bist so etwas wie ein ‚alter Hase’“, sagte Heisig in seiner Ansprache. „Du bist mit sehr unterschiedlichen Menschen zusammengekommen, in sehr verschiedenen Lebenslagen, mit einem ganz bunten Strauß an Themen, kurz: in der Resser Mark hattest Du ‚voll das Leben’. Kann es eigentlich eine bessere Vorbereitung auf die Schule geben? Ich glaube, gerade im Fach Religion braucht es Lebenserfahrung und Kenntnis des Alltagslebens – gerade im Bereich berufsbildender Schulen.“ AR