Gerempel im Tempel

In der Apostelkirche gab es ein Mutmach-Musical für alle Generationen

Schauspielern und den Ton halten: Beim Mutmach-Musical beeindruckten Kinder zwischen 4 und 15 Jahren mit ihrer Vorstellung. FOTO: CORNELIA FISCHER

Schauspielern und den Ton halten: Beim Mutmach-Musical beeindruckten Kinder zwischen 4 und 15 Jahren mit ihrer Vorstellung. FOTO: CORNELIA FISCHER

GELSENKIRCHEN – „Wut tut manchmal gut!“ So sangen die Kinder im Musical „Gerempel im Tempel“, das am 4. Juli in der Apostelkirche in Gelsenkirchen-Buer aufgeführt wurde. Insgesamt 35 Kinder zwischen 4 und 15 Jahren hatten seit Mitte Mai in der Singschule der Apostelkirche unter Leitung der Kirchenmusikerin Martina Wronski geprobt. In der fast voll besetzten Kirche nahmen sie die Besucher singend und schauspielernd mit in die Zeit Jesu. Ort des Geschehens war der Tempelvorhof zu Jerusalem: Händler boten teure Waren an, Käufer rempelten sich an und Kinder wurden an die Seite zu den Bettlern geschubst. Über Jesus‘ Verhalten wunderte man sich: Er war nicht lieb und nett. Er warf Tische mitsamt den Waren um, kritisierte wütend die Händler: Sie hatten aus Gottes Bethaus ein Warenhaus gemacht. Die Kinder waren überwältigt von Jesu Mut, Unrecht öffentlich anzuprangern. Sie sangen: „Wut tut manchmal gut. … Denn immer nur artig, bescheiden und nett, …. macht uns schwach und klein“. Auch sie dürfen wütend sein! Aber es gilt, dabei fair zu bleiben, auf Treten und Schlagen zu verzichten. Auch die Händler und Käufer hatte Jesu Auftritt verändert: Statt Profithascherei gaben sie den Armen von ihrem Überfluss. Sie waren im Herzen weicher und reicher geworden.

Der lange Beifall zeigte, dass das Musical gut ankam. „Musikalisch war dies das Schwierigste, was die Kids bisher gesungen haben. Und das haben sie super gemeistert“, freute sich Martina Wronski. „Peppig und frisch“ fand Regine Rudat-Kreps die Truppe. „Es ist erstaunlich, dass schon die Kleinsten schauspielern und gleichzeitig den Ton halten können“, wunderte sich Christina Kleinpaß. Edith Dölger (87 Jahre) fand gut, dass die Kinder zum Singen angehalten werden. „Neben dem Singen und Schauspielern sollen die Kinder auch etwas vom Evangelium lernen“, meinte die Kirchenmusikerin. So hörte beispielsweise Anna Brachwitz diese „faszinierende Geschichte“ erstmals während ihrer Proben. Für die Jesusdarstellerin Laura Mühre (10) war es „richtig toll die Tische umzuwerfen. Jesus zeigt, ich darf wütend sein, wenn etwas nicht stimmt. Und das macht mir Mut.“ Letztlich haben Sänger wie auch Zuhörer etwas lernen können. Schon jetzt ist die Spannung groß, welches Musical 2011 präsentiert wird.