GELSENKIRCHEN – „Wenn ich die Menschen besuche, ist das wie eine Wundertüte./ Manchmal trifft sich da eine große Familie, manche sind sehr einsam und freuen sich über jeden einzelnen Besucher./ Es ist interessant, die unterschiedlichen Lebensgeschichten der alten Menschen zu erfahren./ Es macht einfach Spaß und Geben ist eine feine Sache.“ Marielle Reuter, Regine Rudat-Krebs, Hannelore Schneider und Susanne Hahn beschlossen, nachdem Pfarrer Klaus Venjakob in den Ruhestand ging, den Besuchsdienst in Hassel und Buer-Mitte als Team weiterzuführen.
Die Pfarrer melden die entsprechenden Geburtstage der Gemeindeglieder an die aktive Frauengruppe und wer 80 oder älter wird, darf mit dem Besuch einer der Damen rechnen. „Manche lassen mich erst einmal im Treppenhaus stehen. Wenn ich dann frage, darf ich Ihnen ein Geburtstagslied singen, holen mich viele dann schnell in die Wohnung“, lacht Regine Rudat-Krebs. „Dabei sind die Jubilare oft zunächst gar nicht anzutreffen, denn 80 ist die neue 60. Die Geburtstagskinder sind so aktiv und häufig gar nicht zuhause.“
Doch wenn es klappt mit dem Besuch, freuen sich die meisten über den Kontakt und dass die Kirche an sie denkt, sagt Hannelore Schneider: „Bei einem 92-jährigen ehemaligen Bergmann kam ich in eine große Gesellschaft hinein, da wurde richtig fröhlich gefeiert.“
Aber es gibt auch die, die im Heim leben und da wird auch der Besuchsdienst manchmal eine Herausforderung. „Wenn ich zu dementen Geburtstagskindern gehe, ist das schon manchmal schwer“, stellt Susanne Hahn fest. „Grad war ich bei einer sehr dementen alten Dame. Doch die Brührungen und das Singen der alten Geburtstagslieder haben ihr gut getan.“
„Wir treffen uns regelmäßig und sprechen dabei auch über diese schwierigen Fälle“, sagt Marielle Reuter. Von diesem Geben und dem Zuhören erfahren die Menschen Wertschätzung. „Die Kirche denkt an uns und keiner muss allein sein.“ Das gibt auch den Frauen der Besuchsdienstrunde etwas an Wertschätzung zurück, stellt sie dabei immer wieder dankbar fest.
Grade sitzt das Team zusammen und teilt die anstehenden Termine untereinander auf. Wer kann wann und geht wohin? 24 bis 25 Besuche pro Monat waren es jetzt, meist sind es aber etwa 18 pro Monat.
Es wäre nett, wenn noch zwei bis drei Mitarbeiter mehr dabei wären, wünscht sich das Team. Dann könnten auch jüngere Geburtstagskinder besucht werden. Und wenn noch mehr Gemeindeglieder aktiv würden, könnte man zukünftig vielleicht auch neu Zugezogene in der Gemeinde begrüßen.
Kontakt: Evangelische Trinitatis-Kirchengemeinde Buer,
Gemeindebüro: dienstags 9-13 Uhr, donnerstags 12-17 Uhr
Urbanusstraße 15, 45894 Gelsenkirchen
Ansprechpersonen: Susanne Rothe und Volker Keuterling
Telefon 0209/3 20 67
Fax 0209/3 34 48
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