Eine Fortsetzung auf gutem Fundament

Die Kirchengemeinden Gelsenkirchen, Rotthausen und Schalke haben sich zur Emmaus-Kirchengemeinde vereinigt

Fleißig und engagiert: Die Konfirmandinnen und Konfirmanden der drei Kirchengemeinden Gelsenkirchen, Rotthausen und Schalke verkauften vor dem Festgottesdienst ihre selbstgebackenen Brote für den guten Zweck.

Pfarrerinnen und Pfarrer sowie Vertreterinnen und Vertreter der Presbyterien versammelten sich vor ihrem Einzug in die Altstadtkirche. Als Zeichen der Verbundenheit trugen sie Schals mit dem neuen Emmaus-Gemeindelogo.

Am zweiten Festtag wurde die Seifert-Orgel der Rotthauser Kirche gleichzeitig von mehreren Händen und Füßen der Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker gespielt.

Gruppen präsentierten das vielseitige Gemeindeleben der neuen Emmaus-Kirchengemeinde am dritten Festtag im Schalker Katharina von Bora-Haus. PHOTOS: CORNELIA FISCHER

GELSENKIRCHEN – „Das ist ein ziemlicher Einschnitt in die Geschichte dreier starker Kirchengemeinden, die auf ihre Art unseren Kirchenkreis geprägt haben.“ Das sagte Superintendent Rüdiger Höcker im Festgottesdienst zur Vereinigung der drei Kirchengemeinden Gelsenkirchen, Schalke und Rotthausen. Die neue Kirchengemeinde im Kirchenkreis Gelsenkirchen und Wattenscheid trägt den Namen Emmaus. Mit der Vereinigung findet ein jahrelanger Prozess sein Ende. Im Jahr 2007 stellten die drei Gemeinden sich der Herausforderung, sich zu verbinden. Sie bündelten dafür ihre Kräfte, um sich anzunähern und gemeinsam auf den Weg zu machen. Beginnend mit dem Reformationstag am 31. Oktober wurde ein dreitägiges Vereinigungsfest mit einem vielseitigen Programm an den Schauplätzen Altstadtkirche, Rotthauser Kirche und Schalker Friedenskirche gefeiert.

390 Brote für den guten Zweck

Den Startschuss zu den Feierlichkeiten gaben die Konfirmandinnen und Konfirmanden der drei Kirchengemeinden vor der Altstadtkirche mit dem Verkauf ihrer 390 selbstgebackenen Brote. In der Lehrbackstube des Berufskollegs Königstraße hatten sie sich tagsüber mit dem nötigen Know How der Fachkräfte ans Werk gemacht. Die Bäckerinnung Gelsenkirchen stellte dafür die Zutaten zur Verfügung und unterstützte die Aktion mit einem mobilen Verkaufsstand. Der Fleiß zahlte sich aus: 1000 Euro kamen insgesamt zusammen, die als Spende in Auslandsprojekte von Brot für die Welt flossen.

Emmaus - ein Ort für die Gemeinde

Im anschließenden Festgottesdienst in der Altstadtkirche verlas Superintendent Höcker die Urkunde, welche die Vereinigung besiegelt. „Heute beginnt etwas Neues, das kein Neuanfang, sondern eine Fortsetzung ist. Auf gutem Fundament wird nun als Evangelische Emmaus-Kirchengemeinde weiter an dem gebaut, was Mütter und Väter begonnen haben“, erklärte Höcker.
Bürgermeisterin Martina Rudowitz überbrachte der neuen Emmaus-Kirchengemeinde Grüße der Stadt Gelsenkirchen. Sie bezog sich auf den Namen Emmaus – der Ort, an dem zwei Jünger dem auferstandenen Jesus begegneten. „’Warme Quelle’ bedeutet der Name übersetzt“, so Rudowitz. „Er spiegelt wieder, was das zukünftige Gemeindeleben ausmachen soll: Man soll sich wohlfühlen. Er zeigt auch auf, was Gemeindeleben sein kann: Ein Ort, an dem die Menschen ihren Glauben pflegen können.“

Vereinigung vielseitig gefeiert

Am Samstag wurde rund um die Rotthauser Kirche der zweite Festtag begangen. Unter der Leitung von Sängerin Sarah Kaiser fand ein Gospel-Workshop statt. Die Berlinerin formierte aus den rund 40 Sängerinnen und Sängern einen mehrstimmigen Gospelchor, der am dritten Festtag im Gottesdienst in der Schalker Friedenskirche seinen großen Auftritt hatte.
Rund um die Friedenskirche wurde am Sonntag die Vereinigung mit verschiedenen Aktionen gefeiert: Ein Mitbring-Buffet im Katharina von Bora-Haus, ein Gemeindequiz, ein Kaffee- und Kuchenbuffet sowie eine Luftballonaktion für Kinder fanden statt. Für eine eindrucksvolle Vorstellung der einzelnen Gemeindegruppen sorgten kunstvoll gestalteten Kollagen, die von Mitgliedern der Gruppen angefertigt und präsentiert wurden. Auf einem Blick ließen sie erkennen, wie vielseitig das Gemeindeleben ist und unter dem Dach der Emmaus-Kirchengemeinde bleiben wird.