Den richtigen Kurs beibehalten

Der neue Leiter des Martin-Luther-Hauses stellt sich vor

Reinhard Schmidt blickt voller Ideen und Tatendrang in die Zukunft. FOTO: CORNELIA FISCHER

GELSENKIRCHEN – „Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit“. Unter diesem Motto wurde Reinhard Schmidt am 13. Februar in sein neues Amt als Hausleiter des Martin-Luther-Hauses eingeführt. Den feierlichen Rahmen bildete ein Gottesdienst mit anschließender Feier im benachbarten Gemeindezentrum der Evangelischen Kirchengemeinde Gelsenkirchen-Bismarck. In einem Grußwort betonte Pfarrer Norbert Deka die langjährige gute Beziehung zwischen dem Martin-Luther-Haus und der Gemeinde und wünschte sich, dass diese auch unter der neuen Leitung eine Fortsetzung finden wird.

„Eigentlich wollte ich nur mal reinschnuppern und einen Winter im Johanneswerk arbeiten, daraus wurden dann 16 Jahre“, beschreibt Schmidt seinen beruflichen Werdegang. Als Erziehungshelfer sammelte er erste Erfahrungen mit Menschen mit Behinderungen, es folgte eine Ausbildung zum Heilerziehungspfleger, diverse Fort- und Weiterbildungen, eine Tätigkeit als Personalreferent und schließlich der Wechsel in die Leitung des Martin-Luther-Hauses.

Der 52-jährige ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. In seiner Freizeit fotografiert und sammelt Reinhard Schmidt Leuchttürme. „Ich mag Leuchttürme, denn sie helfen einem dabei, auch in manchmal schwierigen Zeiten den richtigen Kurs beizubehalten“.

Damit das Martin-Luther-Haus auch weiterhin auf seinem guten Kurs bleibt, möchte Schmidt gemeinsam mit den Bewohnern und Mitarbeitern neue Perspektiven für die Einrichtung entwickeln. Die Teilhabe der Bewohner am gesellschaftlichen Leben und ihre Integration in den Stadtteil ist dabei ein wichtiges Ziel. „Hierbei spielen oft die kleinen Dinge des Alltags eine wichtige Rolle“, so Schmidt. Gespräche mit den Nachbarn beim täglichen Einkauf gehören hier genauso dazu, wie die Teilnahme an den Gottesdiensten in der Kirchengemeinde oder die gemeinsame Begeisterung beim Fußball. Als Dortmunder gibt es für ihn da zwar gewisse Unterschiede „aber kann nicht auch ein schwarzgelbes Pferd einen blau-weißen Karren ziehen?“

Das Martin-Luther-Haus in der Braubauerschaft 53 bietet seit 1978 Menschen mit geistigen und mehrfachen Behinderungen ein Zuhause. Unterschiedliche Betreuungsangebote unterstützen dabei die Bewohner in ihrem Lebensalltag. Neben der Betreuung im Wohnheim umfassen diese auch das Leben in der Wohngemeinschaft sowie die ambulante Unterstützung in der eigenen Wohnung. Ein weiteres Angebot ist die Tagesbetreuung für Menschen, die keinen Arbeitsplatz in der Werkstatt für Menschen mit Behinderungen gefunden haben. Diese steht auch externen Nutzern zur Verfügung. HL