Das Wort Gottes leben und verkündigen

Pfarrer Wolfgang Kraziewicz ist im Ruhestand

Zukünftig möchte er sich ehrenamtlich einbringen: Pfarrer Kraziewicz blickt zuversichtlich nach vorn. FOTO: CORNELIA FISCHER

WATTENSCHEID – Schon vor Beginn seines Theologiestudiums hatte es Pfarrer Wolfgang Kraziewicz, der am 24. August aus seinem Amt verabschiedet wurde, an den Ort seiner späteren Wirkungsstätte gezogen. Seine Frau Marlis kam nämlich aus Günnigfeld. „Wir haben uns beim Tanzsport kennen und lieben gelernt“, blickt Kraziewicz zurück.

Es war dann dem damaligen Pfarrstelleninhaber, Pfarrer Herbert Szirniks, zu verdanken, dass Kraziewicz in Günnigfeld bleiben sollte. „Ich bin bereit, ihr Vikariatsleiter zu werden, wenn sie bereit sind, als Pfarrer in dieser Gemeinde zu wirken“, äußerte sich Szirniks. Und Kraziewicz blieb. Von 1975 bis 1977 war er Vikar in Günnigfeld. Im Oktober 1977 übernahm Kraziewicz stellvertretend die Stelle seines Mentors, bis er dann Anfang 1979 als neuer Pfarrstelleninhaber gewählt wurde.

Obwohl man ihn zweifellos als Günnigfelder Urgestein bezeichnen könnte, war Kraziewicz der Blick über den Tellerrand der Ortsgemeinde immer wichtig. Neben seiner Tätigkeit in verschiedenen kreiskirchlichen Ausschüssen engagierte er sich in der Wattenscheider Allianz und im Lutherischen Gebetsverein. Weitere Tätigkeitsfelder kamen im Laufe der Zeit hinzu, so beispielsweise die Arbeit mit Männern. Anfangs begleitete er eine junge Männergruppe in der Gemeinde und übernahm dann ab 1979/1980 die Aufgabe des Männerpfarrers im Kirchenkreis. Vor zwölf Jahren wurde er zum Bezirksmännerpfarrer des Ruhrgebiets gewählt und arbeitete seit dieser Zeit auch im Vorstand der Männerarbeit der Evangelischen Kirche von Westfalen mit. „Ich darf mir zugute halten, dass die Landeskirche die Position des Landesmännerpfarrers wieder besetzt hat“, bemerkt Kraziewicz und fügt hinzu: „Die Kirche hat eine unrühmliche Geschichte gegenüber der Männerarbeit. Sie kann es sich nicht leisten, die Männer zu vernachlässigen. Eine Kirche nur mit Frauen ist keine Kirche Jesu Christi.“

Überhaupt bewegten Kraziewicz die Fragen rund um Kirche und Gottesdienst all die Jahre hindurch. „Das Wort Gottes zu leben und zu verkündigen hat mich im Innersten getrieben.“ Seiner Nachfolgerin oder seinem Nachfolger im Amt gibt er deshalb mit auf den Weg: „Ich hoffe, dass er oder sie in aller Entschiedenheit für Jesus Christus zeugt und genügend Standfestigkeit besitzt, die presbyterial-synodale Ordnung in unserer Kirche durchzuhalten und mit Leben zu füllen." DB