Am 23. März hat die Aktion „Weitblick“ in Zusammenarbeit mit dem Frauenbüro der Stadt Gelsenkirchen einen Benefiz-Abend durchgeführt. Viel lokale Prominenz sorgte für ein abwechslungsreiches Programm. Die Sängerin Richetta Manager, Schirmherrin der Aktion „Weitblick“, eröffnete den Abend mit einem Spiritual, dessen Stimmung zum Anlass passte: Der Erlös geht an die Menschenrechtsorganisation medica mondiale e.V. Isabella Stock aus der Zentrale in Köln stellte die Arbeit des Vereins vor, der mittlerweile auf drei Kontinenten in Kriegs- und Krisengebieten tätig ist. „Die Situation der Frauen vor, während und nach dem Krieg in Afghanistan hat uns dazu gebracht, die Aktion Weitblick zu gründen.“ erklärte Pfarrerin Antje Röckemann, Frauenreferentin des Kirchenkreises Gelsenkirchen und Wattenscheid.
Der Internationalität der Arbeit entsprach auch die Zusammensetzung der Mitwirkenden. Die Ärztin Dr. Emilia Liebers trug Texte der polnischen Lyrikerin Wisława Szymborska vor, Yildiray Cengiz, Vorsitzender des Integrationsrates, ein türkisches Gedicht von Nâzım Hikmet. Der Österreicher Dr. Johannes Wildner hatte eine Passage aus einem Roman von Herbert Rosendorfer ausgewählt. Die Märchenfachfrau Dr. Ursula Heindrichs las „Die kluge Bauerntochter“ der Gebrüder Grimm, Inge Meyer-Dietrich einen eigenen Text über eine ungewöhnliche Muttertagsfeier. Nach Asien ging es textlich mit Auszügen aus einer Rede der iranischen Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi, vorgestellt von Bürgermeisterin Gabriele Preuß. Von den Bedingungen politischer Arbeit von Frauen in Afghanistan sprach der Text, den Weitblick-Mitglieder Cäcilie Schmitz und Christel Leineweber vortrugen.
Die Lesungen wechselten sich ab mit Musikbeiträgen. Richetta Manager sang neben Spirituals auch Lieder von Richard Strauß; Bernhard Stengel (Flügel), Johannes Wildner (Violine) und Mark Mefsut (Cello) trugen ein Klaviertrio von Ludwig van Beethoven vor. Dr. Karl-Martin Obermeier, Professor an der Fachhochschule Gelsenkirchen, führte durch den Abend. Er tat dies wie alle Beteiligten ehrenamtlich und aus Solidarität mit den hilfebedürftigen Frauen weltweit. Über 120 Interessierte waren gekommen, was Susanne Fischer vom Frauenbüro der Stadt freute: „Wir können jetzt 1.200 Euro an medica mondiale überweisen und damit die Arbeit unterstützen.“ Und Anke Jedamzik ergänzte: „Es war viel Arbeit, aber wir können uns vorstellen, so einen Abend zu wiederholen.“ -röck