„Bonni“ – Neues Stadtteil-Zentrum in Hassel eröffnet

„Macht aus den toten Steinen lebendige Steine“

v.l.: Pfr. i. R. Rolf Heinrich, Staatssekretär Michael von der Mühlen, Superintendent Rüdiger Höcker, Oberbürgermeister Frank Baranowski blicken auf die Baustelle „Bonni“ zurück. Foto: Cornelia Fischer

GELSENKIRCHEN – Am Sonntag, 24. August, wurde das neue Hasseler Stadtteilzentrum „Bonni“ nach eineinhalb Jahren Um- und Neubauzeit eingeweiht. Mit einem interreligiösen Festgottesdienst in einer vollbesetzten Kirche wurde der Festtag begangen. Pfarrer Hagen Schilling begrüßte launig die Gemeinde, indem er den Titel des Posaunenchorvorspiels interpretierte: „Vorbei sind die Tränen“. Er lenkte den Blick über die Schwierigkeiten der Bauzeit hinaus auf die vielfältigen Möglichkeiten, die das neue Stadtteilzentrum nun bietet. Gemeinsam mit seinen katholischen Kollegen und dem neuen Hodscha richtete er den Festgottesdienst aus.
Hermann Spickermann, Gemeindereferent der katholischen Nachbargemeinde, wies in seiner Auslegung zu 1. Petrus 2,5: „Lasst euch als lebendige Steine zu einem geistigen Haus aufbauen!“ darauf hin: „Dieses Gebäude alleine ist nichts, wenn ihr alle es nicht mit Leben füllt!“ An die Haupt- und Ehrenamtlichen gewandt fuhr er fort: „Macht aus den toten Steinen lebendige Steine, und seid harte Steine wenn es um Bürger- und Menschenrechte geht!“ 
Die Hasseler Gemeinde zeichnet sich von jeher durch gesellschaftspolitisches Engagement aus. Konsequent zeigten sie innovatives bürgerschaftliches Engagement und verfolgten das Projekt eines Stadtteilzentrums. Das nun umgebaute „Bonni“ – die liebgewonnene Kurzversion des „Bonhoeffer-Hauses“ - bringt nicht nur die Bürgerinnen und Bürger des Stadtteils zusammen, es vereinigt auch Menschen verschiedener Herkunft, Kulturen und Religionen. Es gibt Angebote für Jung und Alt, von der offenen Kinder- und Jugendarbeit, über die Fahrradwerkstatt bis zum integrativen Restaurant „Dietrich“, das zum Mittagstisch einlädt und die Mittagsverpflegung von Schulen und Kindergärten übernehmen wird. Die vielfältigen Erwartungen der Gemeindemitglieder an das neue Stadtteilzentrum waren auch Thema des Gottesdienstes. Auf gebastelten „Bausteinen“, die zum Altar getragen wurden und dort zu einer symbolischen Grundmauer aufgebaut wurden standen Wünsche wie: Senioren-Angebote, Konfessionsübergreifend, Beratung, Theater, Begleitung, Erwachsenen-Bildung, Kinder-Club, Gastfreundschaft, gutes Essen, Freunde finden, internationale Vielfalt, Kreativität, Kultur u.v.m..
Der Kultur und dem Theater ist traditionell bedingt viel Raum im „Bonni“ gegeben, jetzt mit vergrößertem Veranstaltungsraum inklusiver abgesenkter Bühne. Das Programm ist abwechslungsreich: Am 29. August wird die Spielzeiteröffnung Kultur gefeiert und am 3. September geht es dann schon los mit der ersten Skiffle und Rock´n Roll Veranstaltung, der Remembering Lonnie Dogan Show, ein Nachtflohmarkt und die Nacht der Jugendkultur folgen.
Das neue Stadtteilzentrum soll mit Leben und Herzblut gefüllt werden, wünschte sich Superintendent Rüdiger Höcker in seinem Grußwort mit einem Blick auf die Besucherinnen und Besucher. Er wies auf die Beratungsdienste des Diakoniewerkes Gelsenkirchen und Wattenscheid e. V. hin, die zukünftig auch ihre Dienste im „Bonni“ anbieten werden: Die Schuldner- und Insolvenzberatung, die Suchtberatung und die Kontakt- und Beratungsstelle für Menschen mit einer psychischen Erkrankung oder in seelischen Krisen. Unter der Telefonnummer 0209 / 160 91 00 können Termine vereinbart werden.
Zum Abschluss der offiziellen Eröffnung ließen die zahlreichen Besucherinnen und Besucher bunte Luftballons mit ihren guten Wünschen für das „Bonni – unser Stadtteilzentrum“ in die Luft steigen bevor sie in die neu umgebauten Räumlichkeiten strömten und sie mit Leben füllten.