Ein eigensinniger Prophet

Bei der Kinderbibelwoche in Horst ging es um Jona und das Zanken mit Gott

Die teilnehmenden Kinder präsentieren mit den Jugend-Mitarbeitendenden den großen Wal, den sie passend zur biblischen Geschichte über den Propheten Jona bastelten. FOTO: CORNELIA FISCHER

Die teilnehmenden Kinder präsentieren mit den Jugend-Mitarbeitendenden den großen Wal, den sie passend zur biblischen Geschichte über den Propheten Jona bastelten. FOTO: CORNELIA FISCHER

GELSENKIRCHEN – In der Evangelischen Kirchengemeinde Horst haben sich Kinder spielerisch mit dem Propheten Jona befasst. Schon das Motto „Der eigensinnige Prophet und der vielseitige Gott“ verriet, dass sich die Kinderbibelwoche der biblischen Geschichte widmete, die von Jonas Leben und seinem Verhalten gegenüber Gott erzählt. Pfarrer Michael Grimm und die Jugend-Mitarbeitenden führten jeden Morgen kleine Sequenzen auf, die im Laufe der Woche das Bild von Jona abrundeten. Dabei lernten die Kinder Jona auch von seiner widerspenstigen Seite kennen.

In der Erzählung weigert sich Jona, für Gott einen Auftrag auszuführen: Er soll die Stadt Ninive aufsuchen und den Bewohnerinnen und Bewohnern Gottes Absicht ankündigen, sie für ihre Bosheit zu bestrafen. Er bricht mit einem Schiff jedoch in die entgegengesetzte Richtung auf. Als er und die Seeleute daraufhin in einem von Gott entfachten Sturm in Seenot geraten, wird ihm die Schuld daran zugeschrieben. Die Seeleute werfen Jona als Opfer über Bord. Einen bekannten Aspekt der weiterführenden Geschichte setzten die Kinder kreativ um: Sie bemalten einen großen Wal aus Holz mit blauer Farbe und stellten den verschlungenen Jona mit einem gelungenen Bastel-Kniff dar. Der Prophet kommt zum Vorschein, indem eine aufgeklebte Wäscheklammer betätigt wird, die das Maul des Meeresgiganten öffnet.

Der Ausgang der Geschichte regte die jungen Teilnehmenden zum Nachdenken an: Jona erhält erneut von Gott denselben Auftrag. Diesmal erfüllt er ihn, reagiert aber erzürnt über Gottes Entscheidung, die reumütigen Einwohner von Ninive zu begnadigen. Die Aussage der Geschichte für die Kinder kann also lauten: Es ist erlaubt, kritisch zu denken und mit Gott zu ringen. Jona handelt Gott gegenüber eigensinnig und dennoch erfährt er Bewahrung.